Böse Zungen behaupten, wir hätten in den letzten Wochen mehr Spaß an den Vorbereitungen in der Garage gehabt, als wir es in der Kälte beim Fahren haben werden. Und es stimmt: das Basteln, Schrauben, Testen, Ideen entwickeln, Recherchieren und Planen hat uns in den letzten Wochen und Monaten wirklich sehr viel Spaß gemacht!

Dabei mussten wir kreativ werden, denn wie testet man im Sommer, ob ein Ausrüstungsgegenstand auch bei tiefsten Temperaturen hält? Ganz einfach: im Tiefkühlfach! So wanderten erstaunliche Dinge ins Eis und unser Tiefkühlvorrat wurde durch zum Beispiel Kabel ergänzt, um am nächsten Morgen festzustellen: silikonisierte Kabel funktionieren am besten!

p1080142-kopieDas Einschrauben der Spikes war etwas langwierig und müßig: in Silkes Radsatz stecken 558 per Hand eingeschraubte Spikes, die für Muskelkater sorgten. Fahrtraining Mal anders! Weil es in Deutschland verboten ist, auch nur einen Meter mit Spikes zu fahren, stehen die Motorräder nun im Auto und warten darauf, am Freitag in Travemünde auf die Fähre Richtung Helsinki zu rollen.

img_0639Eine erste, 800km lange Testfahrt haben unsere zwei Motorräder hervorragend bestanden – und wir auch! Bei konstanten -3°C haben wir eine winterliche Nebelnacht Anfang Dezember genutzt, um 400km ins Elsass abzuspulen. Ideal, um die neue Beleuchtung und das gesamte Heizequipment zu testen! Als wir ankamen, waren Gepäck und Klamotten mit einer glitzernden (und bröckelnden) Eisschicht bedeckt – uns beiden war aber mummelig warm in unseren „Teletubby“ Anzügen! Die Rückfahrt bei Tageslicht und knackigen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt war natürlich schöner als die „Nacht und Nebel Aktion“, aber zum Testen war der Eisnebel perfekt!

15327330_10154154334833404_4183047022102714042_n-2Unsere Moppeds und wir sind nun bereit für das eisige Abenteuer. Bei der ersten Zwischenstation in Hamburg müssen wir morgen noch in der Louis Zentrale einen neuen Öltemperatursensor für die kleine Pet abholen, denn der mit dem Multifunktionsinstrument mitgelieferte Sensor hielt gerade mal 300km. Ohne Öltemperaturanzeige möchten wir nicht los, denn auch bei dem tollen Öl von Putoline ist irgendwann das Ende der Pumpfähigkeit erreicht… So wird Pet in Hamburg dann noch schnell eine kleine „Straßen-OP“ bekommen, bevor sie wieder zurück ins Auto muss, um sich bis zum Hafen in Travemünde durch die Gegend schaukeln zu lassen.

Wir wissen nicht, wo wir in den nächsten Wochen übernachten werden, ob es dort Heizung oder Internet gibt oder es nur eine kleine Holzhütte mit Holzofen ist, in der uns sogar Steckdosen zum Aufladen unserer vielen Akkus fehlt. Nördlich des Polarkreises gehen im Winter bei so ziemlich allen Touristenunterkünften und Campingplätzen die Lichter aus – wohl analog zur Sonne. Daher seid uns nicht böse, wenn hier Funkstille herrscht. Entweder gibt es dann kein Internet – oder wir haben Besseres zu tun, denn schließlich handelt es sich ja um unsere Hochzeitsreise…

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